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Südafrika - Simbabwe - Sambia - Malawi - Tansania 1994 / 1995

 

Von meiner Reise, bei der ich Afrika von Süden nach Osten durchquert habe, bin ich wieder wohlbehalten zurückgekehrt.

"Ich wollte ich bei dieser Tour mit dem Rucksack einmal die vielfältige Tierwelt im Süden und Osten von Afrika kennenlernen". Bekannte Tierreservate waren in meiner Reiseroute eingeplant, wie der Kruger Nationalpark in Südafrika und der Ngorongoro-Krater in Tansania.

Nachdem ich in Johannesburg/Südafrika angekommen war, machte ich mir zuerst einmal ein Bild von den schwarzen Vorstädten Johannesburgs. Bekannter sind diese unter dem Namen Soweto, wo ca. 3 Millionen Menschen teilweise in ärmlichen Behausungen ohne Wasser und Strom leben. über die Hälfte der Menschen in Soweto sind arbeitslos und dieser Zustand macht sich bemerkbar im Alkoholmissbrauch und der Kriminalität. Steigende Überfälle, Einbrüche und die Ignoranz und Hilflosigkeit der Polizei machen Johannesburg zur gefährlichsten Stadt der Welt. Dies am eigenen Leib zu erleben habe ich mir natürlich nicht vorgestellt. " Ich war auf dem Weg zur Busstation, als ich von drei, mit Messer bewaffneten Männern überfallen wurde". "Glücklicherweise bin bei diesen überfall nur mit ein paar Schnittwunden in der Hand davongekommen, die umgerechnet geraubten 150 DM waren mir nicht so wichtig".

Am nächsten Tag habe ich mich sofort auf den Weg gemacht, in eine friedlichere Gegend, in den Kruger Nationalpark mit einer Größe, die ungefähr dem Bundesland Hessen entspricht. "Anfangs war ich schon enttäuscht, ich dachte es wimmelt hier nur so von Tieren, aber später, nach und nach sah ich dann viele von ihnen. "Am zahlreichsten waren die Impalas vertreten, eine Antilopenart". "Auch die sogenannten Dickhäuter waren da". "Mehrere Flußpferde lagen faul in einem Fluß und entgingen somit der herabbrennenden Sonne". "Elefanten, die bis 6000 kg schwer werden können, blockierten die Weiterfahrt, aber man hat ja Zeit". Affen, Wasserbüffel, Giraffen die bis über fünf Meter hoch werden und Zebras waren nahe der Straße, die man zum Schutz der Tiere nicht verlassen darf. Warum man das Auto nicht verlassen darf, dient mehr zum Schutz der Menschen. "Als es dann schon später Nachmittag war hatte ich Glück, denn nur ca. 50 Meter entfernt lag ein Löwenpärchen".

Meine Reise führte mich weiter ins Nachbarland Zimbabwe. Nach 10 Stunden Busfahrt und 12 Stunden Zugfahrt erreichte ich die gewaltigen und höchsten Wasserfälle dieser Erde, die Victoria Wasserfälle. Auf eineinhalb Kilometer Breite donnert der Zambesi mit bis zu 550 Millionen Liter pro Minute in eine Tiefe von über 100 Meter. Von weitem kann man schon durch die aufgewirbelten Wassermassen, die weiße Nebelwolke über den Wasserfällen erkennen. Wenn man an den Wasserfällen entlang geht, sollte man schon einen Regenumhang dabei haben, sonst wird man nass bis auf die Haut.

Nachdem ich die naheliegende Grenze von Zimbabwe nach Sambia überquert hat, nahm ich den Zug nach Lusaka, in die Hauptstadt von Sambia. "Schlafen konnte ich während der nächtlichen 11 Stunden Zugfahrt nicht viel". "Einer meiner zwei Mitreisenden hatte einen großen Radiorecorder dabei und spielte immer wieder die zwei einzigen Kassetten ab, die er dabei hatte". "Ich hoffte immer wieder, dass aufgrund der Lautstärke, endlich mal die Batterien ihren Geist aufgeben". "Zuerst wollte ich von Sambia direkt nach Tansania, aber mehrere Reisende die ich getroffen habe, schwärmten so von Malawi, daß ich auch dieses Land besuchen wollte". In Lusaka kostete schon die Jugendherberge 30 DM und es gab kein Wasser und keinen Strom. Deshalb entschloß ich mich noch am selben Tag, mit dem Flugzeug von Sambia nach Malawi zu fliegen.

"Die nächste böse Überraschung erlebte ich als ich in Malawi ankam und der untere Teil meines Rucksacks offen war". "Als ich im Hotel den Inhalt meines Rucksacks überprüfte, stellte ich fest, daß mein gesamter Medikamentenvorrat aus dem Rucksack im Flughafen von Lusaka/Sambia gestohlen worden war". Obwohl Malawi mit das ärmste Land in ganz Afrika ist, war es für mich das Land mit den freundlichsten Menschen. Malawi nennt sich selbst "Das warme Herz Afrikas" und dies kann ich nur bestätigen. Malawi hat zwei besonders schöne landschaftliche Sehenswürdigkeiten. Zum einen ist es das hochgelegene Zomba-Plateau mit seinen dichten Wälder und zahlreichen Wasserfällen, zum andern der Malawisee. Dieser "See" ist einer der Hauptlieferanten für Aquariumfische und über 400 Fischarten tummeln sich darin. Beeindruckend ist Größe des Malawisees. Die Breite beträgt durchschnittlich zwar "nur" 50 km, dafür ist er über 600 km lang. Der Malawisee ist ein Badesee, nur sollte man bei den Flußeinmündungen auf Nilpferde und Krokodile aufpassen und abends sollen die Wasserschlangen kommen.

Ich stand vor der Überlegung, entweder vier Tage im Bus von Malawi nach Dar es Salaam / Tansania oder eineinhalb Stunden mit dem Flugzeug. Ich wählte dann doch den bequemeren, wenn auch kostspieligeren Weg, um mehr Zeit für den Besuch von Tansania zu haben. Im Norden von Tansania liegt der höchste Berg Afrikas, der Kilimanjaro mit 5895 Meter. In dieser reizvollen Landschaft liegen auch die bekanntesten Tierreservate Tansanias. Besucht habe ich den Tarangire-, den Lake Manyara- und den Ngorongoro Nationalpark. "Schon am ersten Tag im Nationalpark hatte ich ein wundervolles Erlebnis". "über 100 Elefanten standen vor mir, waren mit Fressen beschäftigt oder nahmen Schlammbäder. Im Auge behalten sollte man, auch wenn man in einem Geländewagen ist, die Elefantenbullen. Diese bewachen sorgfältig die Herde und wenn ihnen etwas komisch vorkommt oder nicht recht passt dann gehen sie auf das Auto los". Große Pavianherden zogen durch die Parks, Flußpferde lagen grunzend in Seen und nur ein Teil des gewaltigen Kopfes ragte aus dem Wasser, Zebras galoppierten in Gruppen über die Steppe, Schwärme von Störchen flogen in Formation, Geier kreisten geduldig und warteten bis sie an der Reihe waren, Löwen die faul in der Sonne lagen und nur zwei Meter vom Fahrzeug entfernt. Man könnte noch so viele Tierarten aufführen die es in den Nationalparks von Tansania gibt.

Endziel der Reise war die märchenhafte Insel Sansibar vor der Küste Tansanias. Der zarte Duft von Gewürznelken begleitet den Besucher auf Schritt und Tritt. Alle bedeutenden Gewürze, sei es Pfeffer, Muskatnuß, Vanille, Zimtrinde, Kardamom, Chilli, gedeihen hier prächtig. Die langen weißen Sandstrände und das tiefblaue Meer bilden einen wunderschönen Kontrast zum äußert grünen und fruchtbaren Landesinnern. Hauptstadt der Insel ist die Stadt Sansibar. Durch die engen Gassen der Altstadt zu schlendern, die Leute zu beobachten, im bunten und lebhaften Treiben zu sein, sich immer wieder verirren und doch wieder aus dem Gewirr der Gassen zu entkommen, ist ein atemberaubendes Erlebnis. Kleine Inseln vor Sansibar laden zur Erholung ein, zum Schnorcheln und zum Tauchen. Wenn die Sicht beim Tauchen auch nicht so besonders war, die vielfältigen Arten der Fische und die Korallenriffe machen das Tauchen zu einem abenteuerlichen Erlebnis. Beim ersten Tauchgang ins Wasser musste ich direkt durch eine riesige Ansammlung von ca. 20 cm im Durchmesser, großen, weißen, schleimigen Quallen". "Glücklicherweise brannten diese nicht, nur ein sehr unangenehmes Gefühl wenn man mit diesen Tieren in Kontakt kam und das war oft". Auch viel historisches hat Sansibar zu bieten. Ob es die ehemaligen Sultanspaläste sind, wie der Maruhubi Palast, der Kibweni Palast, das alte Fort oder die persischen Bäder im Landesinnern, zu sehen gibt es viel. Nach diesen fünf Wochen Urlaub habe ich viele Reiseeindrücke gesammelt, wenn auch einige Negative dabei sind. .